Weihnachten ist vorbei, das Neue Jahr wurde bereits begrüßt, die Schulferien dauern jedoch noch ein paar Tage. Und falls noch Urlaubszeit übrig ist, wäre jetzt ein guter Moment für eine Beziehungsinventur.
Denn die Zeit um den Jahreswechsel ist nicht nur fröhlich und ein Grund zum Feiern: es ist auch eine Zeit, in der viele Beziehungen zerbrechen. Konflikte, die sich angehäuft haben, kommen gerade dann besonders deutlich hervor, wenn man Partner- oder Familienglück zu einem vorgegebenen Termin erleben und demonstrieren will.
(mehr …)
Heute durfte ich bei den femVital Mädchen- und Frauengesundheitstagen bei einer Podiumsdiskussion mitwirken, das Thema war
„Online-Flirts: Das Kennenlernen im Internet“
Mag.a Daniela Zimmer von der AK, Sabine und Herbert; Moderation Ricarda Reinisch
Im Jugendalter – und wahrscheinlich auch später – besteht die Rolle des Internets u.a. darin, mit vorhandenen und neuen Kontakten in Verbindung zu bleiben bzw. zu kommen. Das Gefühl, den zukünftigen liebsten Menschen nicht nur im engen täglichen Bewegungsraum (Arbeit, Schule, Freundeskreis…) sondern auch weit außerhalb dieses Aktionsradius‘ kennenlernen zu können, bewegt Partnersuchende dazu, sich auf Singlebörsen umzusehen. Und wenn alles so wie bei dem an der Diskussion mitwirkenden Pärchen läuft, nämlich optimal, hat man in wenigen Monaten seine Daten wieder aus der Dating-Plattform entfernt, weil das erträumte Gegenüber gefunden wurde. Wenn der Erfolg jedoch ausbleibt, sollte man a) die eigene Selbstdarstellung (Foto, Motto und was sonst so dazugehört) und b) die eigenen Erwartungen überprüfen.
(mehr …)
Gewalt in Paarbeziehungen ist in unserer Gesellschaft kein Kavaliersdelikt, denn Kontrolle und hartnäckige Verfolgung sind kein Liebesbeweis.
Wir wissen, dass Gewalterfahrungen tiefe seelische Narben hinterlassen, sowohl bei betroffenen Frauen als auch bei Kindern, die Gewalt miterleben. Dennoch fällt es vielen Opfern schwer, sich aus dem Teufelskreis von Gewalt und Wiederversöhnung zu lösen. Freunde und Angehörige sind oft überfordert mit der Situation und wenden sich hilflos ab.
Veränderungen von Gewaltstrukturen in der Familie sind oft ein langwieriger Prozess, daher ist es wichtig, möglichst früh anzusetzen und Eskalationen zu verhindern.
Psychologische Arbeit besteht hier in der Unterstützung der Opfer und Angehörigen, sowie anderer Personen, die Ihre Hilfe anbieten wollen (PädagogInnen, ArbeitskollegInnen, FreundInnen…).
Auch mit Tätern kann psychologisch gearbeitet werden, z.B. im Rahmen von Anti-Aggresions-Trainings.
Viele alleinstehende Menschen sind auf der Suche nach einem aufrichtigen Partner. Er/sie soll „vor allem“ treu und ehrlich sein, und wenn man das hört, fragt man sich, wie oft jemand wohl schon betrogen und belogen worden ist, um als allererste und wichtigste Eigenschaften gerade diese zu nennen. Denn der Wunsch dahinter, das spürt man deutlich, ist: sowas soll sich nicht mehr wiederholen.
Wie findet man nun einen ehrlichen und aufrichtigen Menschen, woran erkannt man ihn? Natürlich sagen auch jene mit betrügersichen Absichten, sie seien ehrlich – und lügen dabei. Die wenigsten Menschen sind jedoch tatsächlich absichtlich unehrlich, und sehr selten gerät man an jemand, der oder die tatsächlich von Anfang an geplant hat, uns zu betrügen. Das sind dann strafbare Delikte, und kein Fall für die Psychologie, sondern für die Polizei und die Gerichte.
Unaufrichtigkeit beginnt im Alltag. Sie beginnt damit, dass ich zur Nachbarin sage „Heut bist aber wieder fesch!“ und mir in Wirklichkeit denke „Sie sollte sich nicht immer so auftakeln, das macht sie um Jahre älter“. Aber ist das wirklich eine Lüge oder einfach nachbarschaftlicher Umgang und Small Talk? Tatsächlich ist es in unserer Gesellschaft gang und gäbe, auch mal zu flunkern, um die gute Stimmung nicht zu stören, und einen leichten Umgangston, frei von Kritik oder Bösartigkeit, herzustellen und zu erhalten. Wo aber ist die Grenze zur Unaufrichtigkeit? Vielleicht beginnt diese nicht bei dem WAS man tut, sondern mit WEM.
Der besten Freundin gegenüber wird man vermutlich ehrlicher sein, und weiß auch, dass die Vertrauensbasis da ist, um anmerken zu können, dass es auch so etwas wie zuviel Makeup geben kann. Vertrauen und Ehrlichkeit hängen also zusammen, und sie sind Teil der Verbundenheit zu einem Menschen, die wir auch Intimität nennen. Nur wer fähig zur Initimität ist, kann auch ehrlich und treu sein.
Das heißt: will ich jemand kennenlernen, auf dessen Ehrlichkeit ich vertrauen kann, muss ich hinter die Small-Talk- und Höflichkeitsgrenze gelangen, und authentische, im besten Sinne „unhöfliche“ Inhalte zulassen können. Nähe wird dann möglich, wenn ich auch meine unperfekten Seiten zeigen kann und eigene Wünsche und Bedürfnisse wahrnehme.